27.04.2013

Rheuma


Millionen Menschen in Deutschland leiden an rheumatischen Erkrankungen, im Volksmund kurz als "Rheuma" bezeichnet. Mediziner unterscheiden degenerative und entzündliche rheumatische Erkrankungen.

Die häufigste entzündliche Rheuma-Form ist die rheumatoide Arthritis (RA). Bei dieser Erkrankung ist die körpereigene Abwehr (Immunsystem) fehlgesteuert. Sie greift die eigenen Gelenke und verschiedenen Gewebe an und zerstört diese (Autoimmunität). Frauen sind etwa doppelt so häufig von Rheuma betroffen wie Männer. Die Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind noch nicht vollständig geklärt. Es bestehen jedoch Zusammenhänge mit genetischen Faktoren und gegen körpereigene Gewebe gerichteten (autoimmunologischen) Prozessen.

Typische Symptome von Rheuma sind:
• nächtliche und morgendliche Schmerzen der Fingergelenke sowie
• eine Morgensteifigkeit dieser Gelenke, die länger als eine Stunde anhält.

Meist tritt Rheuma an beiden Händen spiegelbildlich an den gleichen Gelenken auf. In der Folge sind immer mehr Gelenke betroffen und verformen sich. Seltener verursacht Rheuma Symptome an Organen (Augen, Speichel- und Tränendrüsen, Haut, Herz, Lunge).

Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis stellt der Arzt anhand der Krankengeschichte sowie Röntgenaufnahmen von Händen und Füßen und Blutuntersuchungen.
Ergänzend helfen physikalische Therapie, Ergotherapie, Krankengymnastik und chirurgische Therapie. Die Therapie kann die Beschwerden bei Rheuma allerdings nur lindern – geheilt werden kann die rheumatoide Arthritis nicht.

In den meisten Fällen verläuft Rheuma chronisch. Obwohl es auch gutartige Verläufe gibt, besteht die Möglichkeit, dass Betroffene mit der Zeit berufsunfähig und dauerhaft hilfsbedürftig werden. Es gibt inzwischen aber viele Hilfsmittel, die Menschen mit Rheuma den Alltag erleichtern und ihnen ihre Selbständigkeit weitgehend erhalten.