Die Hüftdysplasie ist mit 2 bis 5 Prozent die häufigste Fehlbildung (= Dysplasie) bei Neugeborenen. Sie betrifft das Hüftgelenk und führt häufig zusätzlich zu dessen Verrenkung (= Luxation) – also zur Hüftluxation. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen.
Hüftdysplasie und Hüftluxation entstehen meist durch ein Zusammenspiel mehrerer (äußerer und innerer) Faktoren. Begünstigend wirkt dabei aus, dass das Hüftgelenk in der zweiten Schwangerschaftshälfte noch wenig formstabil ist. Zu den möglichen Ursachen für die Entstehung einer Hüftgelenksdysplasie und Hüftgelenksluxation gehören:
• Platzmangel in der Gebärmutter (Uterus) – Risikofaktoren hierfür sind:
- Erstschwangerschaft (60% der Hüftluxationen treten bei Erstgebärenden auf)
- Steißlage (50% der Babys mit Hüftluxation befanden sich in Beckenendlage)
- geringe Fruchtwassermenge (sog. Oligohydramnion, d.h. weniger als 200-500 ml Fruchtwasser)
- Bluthochdruck der Mutter während der Schwangerschaft
• Hormone, die während der Schwangerschaft im Blut zirkulieren und dafür sorgen, dass der Beckenring der Mutter gelockert ist: Die Hormone wirken – bei weiblichen Föten – auch an der Hüftgelenkkapsel, wodurch das Hüftgelenk des Kindes schlaff ist und zur Luxation neigt
• Erblich bedingte Veranlagung
• Frühzeitige, häufige Streckung des Hüftgelenks bei Babys, die das Nachreifen des bei der Geburt unreifen Hüftgelenks stört (z.B. durch häufige Bauchlage oder durch Binden auf ein Wickelbrett, wie es in manchen Völkern Tradition ist)
Bei der Geburt kann die Hüftdysplasie und Hüftluxation nur leichte Symptome zeigen, aber auch schon vollständig ausgeprägt sein. Erstes Anzeichen für eine Hüftdysplasie bei neugeborenen Kindern ist zunächst oft nur ein instabiles Hüftgelenk. Dieses bildet sich in 80 Prozent der Fälle spontan zurück und das Hüftgelenk entwickelt sich normal weiter.
Wenn die Instabilität bestehen bleibt oder sich Hüftdysplasie und Hüftluxation verschlimmern, ist eine frühe Therapie wichtig, um Folgeschäden zu verhindern. Die Behandlung richtet sich nach dem Alter der Kinder und dem Schweregrad der Fehlbildung: Die gegen Hüftdysplasie und Hüftluxation eingesetzten Maßnahmen reichen von krankengymnastischen Übungen über eine Spreizhose oder seltener einen Gips (sog. Fettweisgips) bis hin zur Operation.
Um zu verhindern, dass sich nach der Geburt eine Hüftdysplasie und Hüftluxation ausbildet, ist es ratsam, sein Baby in einem Tragetuch zu tragen, so zu wickeln, dass sein Hüftgelenk gebeugt ist, nicht zu früh und häufig in Bauchlage zu legen.
26.03.2014
12.02.2014
Craniomandibuläre Dysfunktion
Haben Sie Schulter-Nackenverspannungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Ohrgeräusche oder ein knackendes Kiefergelenk?
Dann leiden Sie wahrscheinlich unter einer Kiefergelenkstörung, der sogenannten cranio-mandibulären Dysfunktion (CMD).
Hauptursache sind Über- oder Fehlbelastungen der Kaumuskulatur. Aber auch Stress oder nächtliches Zähneknirschen können die Beschwerden auslösen.
Da die Auslöser von Schmerzen, Knacken und Fehlfunktionen komplex sind, werden die Symptome oft verkannt. Zudem wissen Patienten und einige Zahnärzte häufig nicht, dass physiotherapeutische Maßnahmen wirksam helfen können.
„Wurden Kiefergelenkstörungen diagnostiziert, haben Zahnärzte oder Kieferorthopäden die Möglichkeit, Physiotherapie zu verordnen“ erklärt Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V.
„Manuelle Therapie oder Krankengymnastik können dafür sorgen, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern.“
Bei Kiefergelenkstörungen ist die Gelenkverbindung zwischen Ober- und Unterkiefer nur eingeschränkt funktionstüchtig.
Das Kiefergelenk ist eines der kompliziertesten Gelenke im ganzen Körper. Es ist unter anderem für Vorwärts-, Rückwärts- und Seitwärtsbewegungen des Unterkiefers zuständig. Bereits kleine Veränderungen in diesem Bereich können einen großen Einfluss auf den gesamten Körper haben. Daneben werden Symptome wie Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen leicht mit einem Halswirbelsäulen-Syndrom verwechselt.
Nach der (zahn-)ärztlichen Diagnose führt auch der Physiotherapeut einen ausführlichen Befund durch:
Die Untersuchung schließt das gesamte Kausystem, die Muskulatur, Halswirbelsäule und Zähne ein, um eventuelle Ursachen der Störung zu entdecken.
So umfangreich die Gründe für Kiefergelenkstörungen sein können, so vielfältig sind auch die Behandlungsmethoden.
Am effektivsten zeigen sich Techniken der Manuellen Therapie und krankengymnastische Übungen, die zur Mobilisierung der Gelenkstrukturen und Koordination der Muskulatur beitragen. Auch spezielle Entspannungstechniken helfen, die überbeanspruchten Muskeln zu entlasten.
„Zudem ist die Anleitung zu Eigenaktivitäten entscheidend, um das Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen langfristig positiv zu beeinflussen“, so Ute Repschläger.
Außer einem systematischen Hausübungsprogramm erhalten die Patienten eine individuelle Beratung zur Erkrankung. Zusätzlich zu physiotherapeutischen Maßnahmen kann eine Aufbiss-Schiene notwendig sein, die beim Zahnarzt angepasst wird. Eventuell wird auch eine Zahnbehandlung beim Kieferorthopäden/-chirurgen nötig.
Ute Repschläger: „Hier ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen gefragt, um Beschwerden zu lindern.“
Quelle : IFK (Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten - IFK e. V.)
Dann leiden Sie wahrscheinlich unter einer Kiefergelenkstörung, der sogenannten cranio-mandibulären Dysfunktion (CMD).
Hauptursache sind Über- oder Fehlbelastungen der Kaumuskulatur. Aber auch Stress oder nächtliches Zähneknirschen können die Beschwerden auslösen.
Da die Auslöser von Schmerzen, Knacken und Fehlfunktionen komplex sind, werden die Symptome oft verkannt. Zudem wissen Patienten und einige Zahnärzte häufig nicht, dass physiotherapeutische Maßnahmen wirksam helfen können.
„Wurden Kiefergelenkstörungen diagnostiziert, haben Zahnärzte oder Kieferorthopäden die Möglichkeit, Physiotherapie zu verordnen“ erklärt Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V.
„Manuelle Therapie oder Krankengymnastik können dafür sorgen, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern.“
Bei Kiefergelenkstörungen ist die Gelenkverbindung zwischen Ober- und Unterkiefer nur eingeschränkt funktionstüchtig.
Das Kiefergelenk ist eines der kompliziertesten Gelenke im ganzen Körper. Es ist unter anderem für Vorwärts-, Rückwärts- und Seitwärtsbewegungen des Unterkiefers zuständig. Bereits kleine Veränderungen in diesem Bereich können einen großen Einfluss auf den gesamten Körper haben. Daneben werden Symptome wie Muskelverspannungen oder Kopfschmerzen leicht mit einem Halswirbelsäulen-Syndrom verwechselt.
Nach der (zahn-)ärztlichen Diagnose führt auch der Physiotherapeut einen ausführlichen Befund durch:
Die Untersuchung schließt das gesamte Kausystem, die Muskulatur, Halswirbelsäule und Zähne ein, um eventuelle Ursachen der Störung zu entdecken.
So umfangreich die Gründe für Kiefergelenkstörungen sein können, so vielfältig sind auch die Behandlungsmethoden.
Am effektivsten zeigen sich Techniken der Manuellen Therapie und krankengymnastische Übungen, die zur Mobilisierung der Gelenkstrukturen und Koordination der Muskulatur beitragen. Auch spezielle Entspannungstechniken helfen, die überbeanspruchten Muskeln zu entlasten.
„Zudem ist die Anleitung zu Eigenaktivitäten entscheidend, um das Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen langfristig positiv zu beeinflussen“, so Ute Repschläger.
Außer einem systematischen Hausübungsprogramm erhalten die Patienten eine individuelle Beratung zur Erkrankung. Zusätzlich zu physiotherapeutischen Maßnahmen kann eine Aufbiss-Schiene notwendig sein, die beim Zahnarzt angepasst wird. Eventuell wird auch eine Zahnbehandlung beim Kieferorthopäden/-chirurgen nötig.
Ute Repschläger: „Hier ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen gefragt, um Beschwerden zu lindern.“
Quelle : IFK (Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten - IFK e. V.)
11.01.2014
Schultereckgelenksprengung
Bei einer Schultereckgelenksprengung zerreißen Kapsel und Bänder des Schultereckgelenks unvollständig oder vollständig. Dies ist fast immer die Folge direkter Stürze auf die Schulter, beispielsweise bei einem Sturz vom Fahrrad oder beim Skilaufen.
Der fachsprachliche Name für das Schultereckgelenk lautet Akromioklavikulargelenk (bzw. AC-Gelenk), denn: Es verbindet das äußere Ende des Schlüsselbeins (Klavikula) mit dem Schulterdachfortsatz (Akromion) des Schulterblatts. Entsprechend bezeichnet man die Schultereckgelenksprengung auch als:
• AC-Gelenksprengung (bzw. ACG-Sprengung) oder
• Akromioklavikulargelenkluxation (d.h. Schultereckgelenksverrenkung).
Typische Anzeichen für eine Schultereckgelenksprengung sind:
• direkt über dem Schultereckgelenk auftretende Schmerzen, die sich durch Druck und Armbewegungen verstärken,
• dadurch bedingt eine Schonhaltung,
• eine angeschwollene Schulterregion,
• eventuell (je nach Schweregrad) ein Hochstand des äußeren Schlüsselbeins (sog. Klaviertastenphänomen), was aber durch die Schwellung verdeckt sein kann.
Die gegen eine Schultereckgelenksprengung eingesetzte Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung: Wenn die Bänder des Schultereckgelenks nur gezerrt oder teilweise zerrissen sind, reichen nicht-operative Maßnahmen: Das kann zum Beispiel bedeuten, die Schulter kurzfristig ruhig zu stellen und anschließend Krankengymnastik zu machen.
Bei vollständig zerrissenen Bändern kann die Therapie der Schultereckgelenksprengung mit oder ohne Operation erfolgen. Für eine Operation spricht, dass man nur so die Anatomie des Gelenks wiederherstellen kann; die Risiken und Unannehmlichkeiten der Operation gelten dabei als vergleichsweise gering. Für die nicht-operative Behandlung dagegen spricht, dass eine nach der Schultereckgelenksprengung zurückbleibende Gelenkstufe erträglich ist und die Betroffenen in den meisten Fällen später keinerlei Beschwerden haben. Im Einzelfall sind die notwendigen Behandlungsmaßnahmen immer mit den Betroffenen abzustimmen.
25.12.2013
Arthrose
Arthrose (Gelenkverschleiß) entwickelt sich schleichend – und trifft nicht nur ältere Menschen. Typisch für eine beginnende Arthrose sind Gelenkschmerzen, die vor allem nach Ruhephasen auftreten: ein scharfer, plötzlicher Schmerz, der schließlich bei weiterer Bewegung nachlässt. Bei Arthrose kommt es zu einem Schaden am Gelenkknorpel – Ursachen sind häufig eine übermäßige oder falsche Belastung des Gelenks, aber auch Bewegungsmangel. Ebenso können Verletzungen oder angeborene Knorpeldefekte einen vermehrten Gelenkverschleiß bewirken.
Oft betrifft die Arthrose das Hüftgelenk oder das Kniegelenk. Sie beginnt damit, dass sich der Gelenkknorpel langsam, aber fortlaufend abbaut. Hinzu treten Umbauprozesse im angrenzenden Knochen. Unbehandelt führt die Erkrankung im Spätstadium zu einer beschädigten oder zerstörten Gelenkfläche.
Durch den Gelenkverschleiß kommt es zu Gelenkschmerzen. Zudem können sich die Gelenke im weiteren Verlauf versteifen und verformen. Unter bestimmten Bedingungen verstärken sich die Schmerzen, etwa bei kühlem und feuchtem Wetter sowie bei bestimmten körperlichen Belastungen (z.B. bei stoßartigen Bewegungen wie beim Hinabsteigen einer Treppe). Typisch für eine Arthrose ist auch der sogenannte Anlaufschmerz, der nach längerem Ruhen bei Bewegungen auftritt, aber rasch nachlässt. Zudem fühlen sich die Gelenke in der ersten halben Stunde nach dem Aufstehen oft steif an.
Um eine Arthrose festzustellen, fragt der Arzt den Betroffenen nach seinen Beschwerden (Wo? In welchen Situationen? Seit wann?) und untersucht ihn körperlich. Außerdem wichtig: Mithilfe eines Röntgenbildes lässt sich das Ausmaß des Gelenkverschleißes gut beurteilen. Das Röntgen zählt daher zu den Standarduntersuchungen bei Verdacht auf eine Arthrose.
Erfolgt keine Therapie oder setzt diese erst sehr spät ein, kann es im Endstadium der Arthrose soweit kommen, dass das Gelenk vollständig verknöchert. Bessern die nicht-operativen (konservativen) Therapien die Schmerzen nicht, oder ist das Gelenk in seiner Beweglichkeit eingeschränkt, kann ein operativer Gelenkersatz nötig sein. Solche Operationen erfolgen sehr häufig und zählen zu den Routineeingriffen der Orthopädie und Unfallchirurgie. Typische Beispiele sind ein künstliches Kniegelenk oder ein künstliches Hüftgelenk, meist in Form einer sogenannten Totalendoprothese (TEP), bei der der Operateur das gesamte Gelenk durch ein künstliches ersetzt.
Oft betrifft die Arthrose das Hüftgelenk oder das Kniegelenk. Sie beginnt damit, dass sich der Gelenkknorpel langsam, aber fortlaufend abbaut. Hinzu treten Umbauprozesse im angrenzenden Knochen. Unbehandelt führt die Erkrankung im Spätstadium zu einer beschädigten oder zerstörten Gelenkfläche.
Durch den Gelenkverschleiß kommt es zu Gelenkschmerzen. Zudem können sich die Gelenke im weiteren Verlauf versteifen und verformen. Unter bestimmten Bedingungen verstärken sich die Schmerzen, etwa bei kühlem und feuchtem Wetter sowie bei bestimmten körperlichen Belastungen (z.B. bei stoßartigen Bewegungen wie beim Hinabsteigen einer Treppe). Typisch für eine Arthrose ist auch der sogenannte Anlaufschmerz, der nach längerem Ruhen bei Bewegungen auftritt, aber rasch nachlässt. Zudem fühlen sich die Gelenke in der ersten halben Stunde nach dem Aufstehen oft steif an.
Um eine Arthrose festzustellen, fragt der Arzt den Betroffenen nach seinen Beschwerden (Wo? In welchen Situationen? Seit wann?) und untersucht ihn körperlich. Außerdem wichtig: Mithilfe eines Röntgenbildes lässt sich das Ausmaß des Gelenkverschleißes gut beurteilen. Das Röntgen zählt daher zu den Standarduntersuchungen bei Verdacht auf eine Arthrose.
Erfolgt keine Therapie oder setzt diese erst sehr spät ein, kann es im Endstadium der Arthrose soweit kommen, dass das Gelenk vollständig verknöchert. Bessern die nicht-operativen (konservativen) Therapien die Schmerzen nicht, oder ist das Gelenk in seiner Beweglichkeit eingeschränkt, kann ein operativer Gelenkersatz nötig sein. Solche Operationen erfolgen sehr häufig und zählen zu den Routineeingriffen der Orthopädie und Unfallchirurgie. Typische Beispiele sind ein künstliches Kniegelenk oder ein künstliches Hüftgelenk, meist in Form einer sogenannten Totalendoprothese (TEP), bei der der Operateur das gesamte Gelenk durch ein künstliches ersetzt.
15.08.2013
Impingementsyndrom
Die Weichteile können dabei verschlissen oder entzündlich verändert sein. Das Impingementsyndrom zählt zu den häufigsten Ursachen von Schulterschmerzen. Der Begriff "Engpasssyndrom" beschreibt den Grund für die Schmerzen: Bei bestimmten Bewegungen verkleinert sich der Raum unter dem Schulterdach (sog. Subakromialraum).
Liegt ein Impingementsyndrom vor, reicht der Platz nicht aus, um alle dort verlaufenden Strukturen reibungslos unterzubringen. Hinzu kommt häufig ein mechanisches Hindernis am Schulterdach (Akromion), etwa ein Knochensporn oder eine ungünstige Form.
Besonders häufig hängt die Sehne des Obergrätenmuskels (Musculus supraspinatus) mit den Schmerzen beim Impingementsyndrom zusammen. Diese sogenannte Supraspinatussehne verläuft dicht unterhalb des Schulterdachs und ist Teil der Rotatorenmanschette, einem Gefüge aus Muskeln und deren Sehen, die den Kopf des Oberarmknochens umschließen.
Beim seitlichen Anheben schmerzen Arm und Schulter vor allem in einem Winkel von circa 60 Grad bis 120 Grad. Ärzte nennen dies schmerzhaften Bogen (engl.: painful arc).
Die Diagnose eines Impingementsyndroms kann der Arzt meist bereits durch die Schilderungen des Patienten und die Untersuchung stellen. Ergänzend erfolgen Ultraschalluntersuchungen der Schulter und weitere bildgebende Maßnahmen wie MRT (Kernspin) und Röntgen.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache des Impingements, dem Ausmaß der Beschwerden, also dem Leidensdruck des Betroffenen, und dem Ausmaß der Sehnenschädigung. In leichteren Fällen kommen vorwiegend Medikamente, Krankengymnastik und physikalische Therapie zum Einsatz.
Eine Operation (sog. subakromiale Dekompression, Akromioplastik) ist bei einem Impingementsyndrom meist erst bei ausgeprägten Formen nötig oder wenn die anderen Behandlungen die Beschwerden nicht bessern.
06.05.2013
Ischias (Ischiasschmerzen, Ischialgie)
Man bückt sich oder hebt etwas Schweres – und plötzlich tut der Rücken im unteren Bereich weh. Wenn diese Schmerzen bis ins Bein ausstrahlen, handelt es sich wahrscheinlich um einen Ischias (Ischiasschmerzen, Ischialgie).
Der Ischiasschmerz ist ein Nervenschmerz (Neuralgie), der durch eine Schädigung des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus) bedingt ist. Ischiasschmerzen entstehen vor allem dadurch, dass der Ischiasnerv im Bereich zwischen dem vierten Lendenwirbel (L4 = Lumbalwirbel vier) und dem zweiten Kreuzbeinwirbel (S2 = Sakralwirbel zwei) der Wirbelsäule eingeklemmt ist. Eine mögliche Ursache für Ischias ist beispielsweise ein Bandscheibenvorfall.
Die für Ischias typischen Symptome (die bis ins Bein ziehenden Schmerzen) verstärken sich durch Husten oder Pressen. Außerdem kann eine Ischialgie von Gefühlsstörungen und Lähmungen begleitet sein. Zur Ischias-Behandlung kommen zunächst unter anderem schmerz- und entzündungshemmende Medikamente sowie krankengymnastische Übungen zum Einsatz, um zu versuchen, die Schmerzen zu lindern. Unter Umständen ist auch eine Operation notwendig. Doch nicht immer ist ärztliche Hilfe bei Ischiasschmerzen nötig: Meist lassen die Schmerzen nach ein paar Tagen bis höchstens sechs Wochen von selbst nach.
Langfristig ist es bei Rückenproblemen wie dem Ischias empfehlenswert, sich ausreichend und regelmäßig zu bewegen und die Rückenmuskulatur zu stärken. Dies ist auch als vorbeugende Maßnahme empfehlenswert. Daneben ist es ratsam, auf eine rückenfreundliche Lebensweise zu achten, um Ischiasschmerzen zu vermeiden.
27.04.2013
Rotatorenmanschettenruptur (Rotatorenmanschettenriss)
Die Rotatorenmanschettenruptur (Rotatorenmanschettenriss) ist eine Verletzung der Schulter. Der Riss betrifft eine oder mehrere Sehnen der vier Muskeln, die die sogenannte Rotatorenmanschette bilden. Meist wird die Sehne des Obergrätenmuskels verletzt, die Supraspinatussehne.
Folgende vier Muskeln und ihre Sehnen bilden die Rotatorenmanschette und können bei einer Rotatorenmanschettenruptur verletzt werden:
• Obergrätenmuskel (Musculus supraspinatus)
• Untergrätenmuskel (Musculus infraspinatus)
• kleiner runder Armmuskel (Musculus teres minor)
• Unterschulterblattmuskel (Musculus subscapularis)
Alle vier ziehen vom Schulterblatt zum Oberarmknochen und setzen dort mit ihren Sehnen an. Ihre Aufgabe besteht darin, das Schultergelenk zu stabilisieren und den Kopf des Oberarmknochens in der Gelenkpfanne des Schulterblatts zu halten. Die Muskeln sind am Heben und Drehen des Armes beteiligt und helfen, die Hand für bestimmte Bewegungen und Tätigkeiten in Position zu bringen.
Eine Rotatorenmanschettenruptur verursacht je nach Ausmaß unterschiedliche Beschwerden. Dabei gilt, dass eher kleine Risse häufig mehr schmerzen als größere Schädigungen. Typische Symptome sind belastungs- und positionsabhängige Schulterschmerzen, die vor allem beim seitlichen Anheben des Arms (Abduktion) gegen Widerstand auftreten. Auch nachts schmerzt die Schulter mitunter, wenn man auf der Seite liegt.
Ein Rotatorenmanschettenriss trifft überwiegend Menschen nach dem 30. Lebensjahr, häufiger Männer als Frauen. Es bestehen vorwiegend drei Ursachen für eine Rotatorenmanschettenruptur:
• Verschleiß (Degeneration), begünstigt durch langjähriges Arbeiten über Kopf oder sogenannte Überkopfsportarten wie Tennis, Basketball, Handball, Golf
• Einengung und Schädigung der Sehnen durch Platzmangel in dem Raum unter dem Schulterdach (sog. subakromiales Impingement)
• Verletzungen und Unfälle, etwa ein Sturz auf den Arm oder die Schulter
Ein Riss tritt in aller Regel nur bei vorgeschädigten Sehnen auf. Eine gesunde und reibungslos "arbeitende" Rotatorenmanschette ist für viele Bewegungen der Schulter, des Arms und der Hand unverzichtbar. Daher sollte nach einer Rotatorenmanschettenruptur rasch mit der Therapie begonnen werden. Sie umfasst – je nach Schweregrad, Alter, Beruf und Anspruch des Betroffenen – nicht-operative (konservative) und operative Maßnahmen.
Die konservative Behandlung setzt auf Medikamente gegen Schmerz und Entzündung sowie auf physiotherapeutische Maßnahmen. Als typische Operation gilt die Naht der Rotatorenmanschette. Nach dem Eingriff muss der Betroffene den Arm auf spezielle Weise lagern. Mit physiotherapeutischen Übungen lassen sich Kraft und Beweglichkeit der Schultermuskeln beziehungsweise des Schultergelenks wieder aufbauen.
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