01.02.2013

Ermüdungsbruch / Ermüdungsfraktur

Ein Ermüdungsbruch (Ermüdungsfraktur) ist die Folge einer dauerhaften Überlastung des Knochens durch eine Kraft, die nicht ausreicht, um den Knochen (wie bei einem akuten Knochenbruch) spontan brechen zu lassen. Ermüdungsbrüche entwickelt sich daher über eine längere Zeit hinweg.

Am häufigsten kommt es an den Knochen der Extremitäten zum Ermüdungsbruch (v.a. am Schienbein und im Fuß), gefolgt von den Knochen des Beckengürtels. An Wirbelknochen und Rippen sind Ermüdungsfrakturen seltener. Je nachdem, ob die betroffenen Knochen gesund oder vorgeschädigt sind, unterscheidet man bei zwei Typen von Ermüdungsfraktur:

1. Die Stressfraktur entsteht durch dauerhafte Überlastung von gesunden Knochen: Rund 70 Prozent aller Stressfrakturen treten bei Leistungs- und Laufsportarten auf.

2. Die Insuffizienzfraktur entsteht durch Überlastung erkrankter Knochen: Die jeweilige Grunderkrankung (z.B. Osteoporose, rheumatoide Arthritis) greift die Knochen an, sodass diese porös und nicht mehr normal belastbar sind.

Unabhängig vom Typ der Fraktur löst ein Ermüdungsbruch dieselben Symptome aus, die sich typischerweise schleichend entwickeln: Zunächst entstehen belastungsabhängige Schmerzen, die mit oft tastbaren Schwellungen oder sichtbarer Rötung einhergehen. Im weiteren Verlauf lassen die Schmerzen in Ruhe nicht mehr nach, sondern bestehen dauerhaft. Im Gegensatz zu einem unfallbedingten Knochenbruch gesunder Knochen führt ein Ermüdungsbruch (Stressbruch) nur selten zu einem Funktionsverlust des betroffenen Körperteils.

Wegen dieser wenig kennzeichnenden Beschwerden erfolgt die Diagnose einer Ermüdungsfraktur oft erst spät. Am sichersten ist ein Ermüdungsbruch mithilfe einer Magnetresonanztomographie oder Szintigrafie zu erkennen.

Beim Ermüdungsbruch besteht die Therapie darin, die betroffene Extremität zu entlasten und gegebenenfalls mit einem Gips zu versehen. Eine Stressfraktur heilt meist innerhalb von sechs bis acht Wochen aus. Bei Insuffizienzfrakturen ist es für eine erfolgreiche Knochenheilung erforderlich, auch die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln.