Auch wer weder Tennis noch Golf spielt, kann einen Tennisarm oder Golferellenbogen entwickeln: Beides sind Schmerzsyndrome, die durch akute oder chronische übermäßige Belastung der Muskulatur entstehen.
Tennisarm
und Golferellenbogen sind durch entzündliche oder degenerative
Veränderungen im Ellenbogenbereich (sog. Epicondylitis humeri)
gekennzeichnet und bedeuten eine eingeschränkte Gebrauchsfähigkeit
des betroffenen Arms. Tennis- und Golfspieler sind hiervon häufig
betroffen, was der Grund für die Bezeichnungen der Schmerzsyndrome
ist. Bei den meisten Betroffenen sind jedoch Belastungen bei der
Arbeit (wie handwerkliche Tätigkeiten oder intensive
Computerarbeiter) die Auslöser für den Tennisarm oder
Golferellenbogen.
Je
nachdem, wo genau im Ellenbogenbereich die entzündlichen oder
degenerativen Veränderungen vorliegen, treten die für Tennisarm und
Golferellenbogen typischen Schmerzen an verschiedenen Stellen und bei
unterschiedlichen Bewegungen auf. Anhand dieser Merkmale kann man die
beiden Schmerzsyndrome voneinander abgrenzen:
Beim
Tennisarm ist der Ellenbogenbereich speichenseitig – am
Ansatz der Hand- und Fingerstreckmuskulatur – betroffen (Speiche =
lat. Radius). Daher bezeichnet man ihn auch als Epicondylitis
humeri radialis. Als typische Tennisarm-Symptome treten Schmerzen
im Bereich des äußeren Ellenbogens auf, wenn man
• den
Unterarm dreht,
• das
Handgelenk gegen einen Widerstand streckt,
• den
Mittelfinger gegen einen Widerstand streckt oder
• den
Ellenbogen streckt und die Hand passiv gebeugt ist.
Beim
Golferellenbogen ist der Ellenbogenbereich ellenseitig – am
Ansatz der Hand- und Fingerbeuger – betroffen (Elle = lat. Ulna).
Daher bezeichnet man ihn auch als Epicondylitis humeri ulnaris.
Charakteristische Golferellenbogen-Symptome sind Schmerzen im Bereich
des inneren Ellenbogens, die auftreten, wenn man
• das
Handgelenk beugt,
• den
Unterarm gegen einen Widerstand dreht oder
• schwere
Gegenstände hebt.
Bei
einem Tennisarm oder Golferellenbogen erfolgt die Therapie zunächst
konservativ (d.h. nicht-operativ). Die ersten Maßnahmen gegen den
Tennisarm oder Golferellenbogen bestehen in einer physikalischen
Behandlung, um die Schmerzen zu lindern: Geeignet sind bei einem
Tennisarm oder Golferellenbogen zum Beispiel Kältebehandlung
(im akuten Stadium) oder Wärmebehandlung (im chronischen
Stadium), Dehnübungen, Quermassage der
Handgelenksmuskulatur (Querfriktion) und örtliche Ultraschall- und
Mikrowellenbehandlung. Zeigt der Tennisarm oder Golferellenbogen
durch diese Behandlung keine Besserung, besteht die nächste Maßnahme
darin, den betroffenen Arm mithilfe einer Unterarmgipsschiene für
zwei Wochen ruhig zu stellen.