05.03.2013

Karpaltunnelsyndrom


Das Karpaltunnelsyndrom ist ein sogenanntes Nerven-Engpass-Syndrom der Hand. An der Innenseite des Handgelenks wird der Nerv, der Bereiche der Hand versorgt (Medianusnerv), beim Durchtritt durch den Handwurzelkanal eingeengt. Das Karpaltunnelsyndrom betrifft Frauen häufiger als Männer. Die Betroffenen sind meist zwischen 40 und 60 Jahre alt.

Typische Symptome beim Karpaltunnelsyndrom sind Schmerzen in der Hand, die besonders nachts auftreten. Dazu kommen Taubheitsgefühl und Missempfindungen (Kribbeln) in Hand und Fingern. Hierbei sind vor allem die Handregionen und Finger betroffen, die der Medianusnerv versorgt (Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger). Besonders bei langem, unbehandeltem Verlauf baut sich die Daumenmuskulatur beim Karpaltunnelsyndrom langsam ab (Atrophie) – Bewegungseinschränkungen der Hand sind die Folge. Die Betroffenen können zum Beispiel mit der Zeit keine Handarbeiten mehr erledigen oder haben Schwierigkeiten, eine Flasche zu umgreifen.

Die Ursache für ein Karpaltunnelsyndrom ist häufig unklar (sog. idiopathisches Karpaltunnelsyndrom). Rheumatische Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen – zum Beispiel bei Gicht – können das Gewebe um die Handsehnen anschwellen lassen und so den Raum einengen, durch den der Medianusnerv verläuft. Auch können Verletzungen oder Tumoren im Bereich der Handwurzel den Nerv abdrücken und zu den schmerzhaften Symptomen beim Karpaltunnelsyndrom führen.

Die charakteristischen Beschwerden weisen meist schon recht eindeutig auf ein Karpaltunnelsyndrom hin. Der Arzt kann die Diagnose durch eine gründliche körperliche Untersuchung und spezielle Tests (z.B. Auslösen von Schmerzen durch Beugung im Handgelenk) sichern. Außerdem kann er die Nervenleitgeschwindigkeit im Nervus medianus messen und so feststellen, ob der Nerv geschädigt ist.

Zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms stehen konservative Maßnahmen zur Verfügung. Dazu gehören physikalische Anwendungen, das Ruhigstellen mittels einer nachts angelegten Schiene und eine medikamentöse Therapie mit kortisonhaltigen Injektionen. Neben diesen nicht-operativen Behandlungsansätzen kann besonders bei langanhaltenden Ausfallerscheinungen ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Der Operateur verschafft dem Medianusnerv dabei wieder mehr Platz. Die Operation befreit die Patienten mit hoher Erfolgsquote von ihren Schmerzen. Auch das Taubheitsgefühl und die Bewegungsstörungen der Hand können sich nach einer Operation bessern. Hierbei ist jedoch ausschlaggebend, inwieweit der Nerv durch die Einengung bereits geschädigt wurde.